Dienstag, 28. Juni 2016

7 Tage und dann sitze ich im Flieger

In genau einer Woche werde ich im Flieger zurück nach Deutschland sitzen.
Heute habe ich mein Math Provincial geschrieben und habe den Rest des Tages mit Freundinnen verbracht. Die nächste Woche wird anstrengend, aber das ist gut so. Ich möchte nichts nicht machen. Erst einmal werde ich mich morgen mit einer Freundin treffen und wir werden einfach noch einmal etwas Zeit mit einander verbringen und am Nachmittag werde ich mit Hanna, die am Donnerstag schon nach Hause fliegt nach Vancouver in die Art Gallery gehen. Ich plane an Canada Day nach Vancouver zu gehen, am Samstag treffe ich mich dann noch einmal mit Freunden, am Sonntag ist packen angesagt und ich werde so wie es aussieht mit meiner Gastfamilie essen gehen und den Montag werde ich größtenteils am Flughafen und im Flugzeug verbringen.
Gestern ging es mir ziemlich schlecht und ich habe den ganzen Nachmittag und Abend geweint, weil ich Angst habe, mein Leben hier zurück zu lassen. Ich bin gerade nicht fähig, alle meine Gedanken in Worte zu fassen, das tut mir echt leid.
Ich versuche noch mindestens einen Blogpost zu schreiben, bevor ich nach Deutschland komme, aber es kann auch sein, dass ich es einfach nicht mehr schaffe, da so gut wie keine Zeit mehr übrig ist, bzw. ich relativ verplant bin.

(Diesen Eintrag wollte ich eigentlich gestern abend hochladen, aber ich bin eingeschlafen, als ich ihn fertig geschrieben hatte)

Dienstag, 7. Juni 2016

Mein 16. Geburtstag und der letzte Monat in Canada

Neben Weihnachten wird der eigene Geburtstag im Ausland wahrscheinlich fast immer zu einem der schwierigeren Tage für  Austauschschüler hinzugezählt . Auch ich hatte am Donnerstag Morgen ein etwas merkwürdiges Gefühl im Bauch, als ich aufgewacht bin. Normalerweise wird mir schon morgens mit einem Geburtstagslied und Kuchen gratuliert, am Donnerstag war aber alles ein bisschen anders. Ich bin aufgewacht und habe erst einmal einige Geburtstags-Nachrichten beantwortet, habe mich fertig gemacht und bin dann runter gegangen. Mateo war der einzige, der schon morgens an der Tür geklopft hat und "Happy Birthday" gesagt hat, die anderen haben mir dann in der Küche gratuliert, ohne Lied und ohne Kuchen. In der Schule angekommen, haben mir schon einige Freundinnen auf dem Weg zu meinem Locker gratuliert. Als ich dann angekommen war habe ich erst einmal übe das ganze Gesicht gestrahlt, da drei Freundinnen meinen Locker mit Geschenkpapier beklebt haben, was eine richtige High-School Tradition ist. Als ich ihn dann aufgemacht habe, kamen mir "Sweet 16" Luftballons, Süßigkeiten und eine Geburtstagskarte entgegen. Zum Glück war es ein Day 1, sodass ich ELL, Science, PE und Ceramics, und damit meine leichteren und besseren Fächer, hatte. Nach der Schule habe ich mich mit Maddie, Eli, Hannah, Natasha, Karla und Hanna vor meinem Locker getroffen und wir sind alle zusammen zu Menchies gelaufen. Menchies ist ein Frozen Yogurt Laden, in dem wir dann ein paar Stunden rumsaßen, FroYo gegessen und ganz viel geredet haben. Danach bin ich noch mit Eli und Maddie zum Com gegangen und wir saßen noch ein bisschen dort, bis mich meine Host-Mom dann abgeholt hat. Meine Gastschwester und mein Gastvater waren nicht zu Hause, da Mikayla ein Softball-Spiel hatte. Sandra, Mateo, Cherry und ich sind aber Sushi essen gegangen, was natürlich richtig lecker war. Um 20:30 Uhr sind auch die anderen beiden zu Hause angekommen und dann gab es doch noch ein Geburtstagslied und einen Kuchen :).
Am Freitag hat meine ganze Socials-Klasse "Happy Birthday" gesungen, ich habe Süßigkeiten von meinem Mathe Lehrer bekommen und die Lehrer-Assistentin in Mathe, die immer mit mir redet, verkauft auch immer bei der Cafeteria, aber diesmal hat sie mir einen Cookie als Geburtstagsgeschenk umsonst gegeben. Nach der Schule, sind wir zu zehnt nach Fort Langley an den Strand gegangen. Wir waren alle Internationals, auch drei Mädchen, die ich auf dem Rocky Mountains Trip (wieder-)kennengelernt hatte. Das Wetter war unglaublich gut, sodass wir es uns direkt am Fraser River gemütlich gemacht haben und gepicknickt haben. Zwei Freundinnen haben einen Marmorkuchen gebacken und andere haben Snacks mitgebracht. Wir haben einige Fotos gemacht, Musik gehört und viel geredet und noch mehr gelacht. Abends haben wir noch Sushi geholt und einen Reiskuchen gegessen, den meine chinesische Freundin mitgebracht hat. 
Am Samstag war das Wetter noch einmal um einiges besser, was aber nicht unbedingt hätte sein müssen :D. Ich war nämlich auf einem Sleepover eingeladen und musste bei 31° circa 35 Minuten zur Bushaltestelle laufen. Dort habe ich mich dann mit Faith getroffen und wir sind zusammen zu Ashley gefahren. Nachdem wir bestimmt 2 große Gläser Wasser getrunken hatten, wurde ich in Ashley's Zimmer geschickt und nach circa 20 Minuten durfte ich wieder runter gehen. In den 20 Minuten haben Ashley und Faith Cupcakes verziert, die Ashley schon davor gebacken hatte. Als ich dann nach unten gerufen wurde, standen beide schon neben dem Tisch und die Cupcakes lagen auf dem Tisch. Ich habe die Kerze ausgeblasen, und sie haben "Happy Birthday" für mich gesungen, was echt total süß war. Nach dem Cupcake essen, sind wir dann in den Keller gegangen,  wo Geburtstags-Girlanden aufgehängt waren und mir wurde mein Geburtstagsgeschenk überreicht. Sie haben mir ein Glas mit ganz vielen kleinen bunten Zettelchen geschenkt und auf dem Gas steht eine Art Anleitung; "Only open one a day! pink=happy, yellow=bored, blue=sad, orange=memories, white=what we love about you" und das werde ich auf jeden Fall in Deutschland immer aufmachen, mindestens so lange bis ich sie wiedersehe, da so immer ein Teil unserer unglaublich guten Freundschaft und damit auch ein Teil von Ashley und Faith bei mir ist. Wir haben dann noch ewig mit Ashley's Hund gespielt, geredet, gelacht und bis mitten in die Nacht "Clue" gespielt und noch einen Film geschaut, aber da sind wir dann alle eingeschlafen :D.
Ich finde, dass das ein richtig gelungener Geburtstag, bzw. richtig gelungene Tage zusammen mit meinen besten Freundinnen war/waren :) !


Seit Samstagabend darf ich offiziell traurig sein. So habe ich das vor circa 3 Monaten mit meiner Host Mom ausgemacht. Ich bin jetzt nicht nur weniger als ein Monat hier, sondern seit gestern auch weniger als 4 Wochen. Ich habe nur noch eine knappe Woche normalen Unterricht und dann kommen die Final Assessment Days, an denen wir unsere Finals schreiben müssen. Ab dem 20.Juni habe ich dann so gut wie gar keine Schule mehr, da ich wahrscheinlich keine Provincials schreibe, da sie mir ja eh nichts in Deutschland bringen würden. Der Countdown läuft und ist schon lange nicht mehr zu stoppen und ich werde von Tag zu Tag nachdenklicher und trauriger. Am Wochenende kommt noch einmal ein Gefühls-Post, da ich mir einiges von der Seele schreiben muss, aber jetzt muss ich erst einmal die letzten Schulprojekte abschließen, allerdings auch nur noch in ausgewählten Fächern, da ich um ehrlich zu sein keine Motivation mehr habe; die Noten sowieso nicht zählen, und ich meine letzte Zeit möglichst ohne Schulstress genießen möchte.

Sonntag, 5. Juni 2016

Ein Ausflug in die Rocky Mountains (mein 16. Geburtstag und der letzte Monat in Canada)



Am Donnerstag, den 26.Mai, haben wir, circa 50 Internationals des gesamten Schuldistrikts, am School Board Office getroffen.  Nachdem alle Taschen und Koffer in den Reisebus geladen wurden und jeder einen Platz im Bus gefunden hatte, konnte unsere 4-tägige Reise losgehen. Im Vergleich zum Whale-Watching-Trip, stand diesmal mehr als ein Reiseziel auf dem Programm.               Nach einer ziemlich langen Busfahrt, die aber unglaublich schön war, da die Landschaft mit all den Flüssen und Bergen einfach umwerfend aussieht, kamen wir abends in unserem ersten Hotel, in Golden an. Da wir wussten, dass der nächste Tag schon früh starten würde, sind wir nach dem Dinner direkt ins Zimmer gegangen.                                                                                                Als wir uns am nächsten Morgen auf den Weg machen wollten, wurde meine Stimmung etwas getrübt, da ich nicht einmal die Berge, die am letzten Abend noch deutlich vom Hotel aus zu sehen waren, sehen konnte, da sie von Wolken und Nebel verdeckt waren. Das Wetter wurde leider noch schlimmer, als wir am berühmten Lake Louise ankamen.  Da es total viel geregnet hat, waren aber auch wenige Touristen dort, sodass wir den See fast für uns alleine hatten. Nachdem von allen viele Fotos gemacht wurden, sind wir zu  einem anderen See gefahren. Um die perfekte Aussicht genießen zu können, sind wir einen kleinen Hügel hochgewandert. Trotz Wolken, hat mir dieser See, Moraine Lake, noch besser gefallen,als der bekannte Lake Louise. Glücklicher Weise haben sich die Wolken immer weiter verzogen und sogar die Sonne hat sich kurz blicken lassen, sodass sich der schneebedeckte Berg sogar im türkis-blauen Wasser widergespiegelt hatte. Auf unserem Weg zum kleinen Städtchen Banff, in dem wir an dem Abend auch noch herumlaufen durften, haben wir am Johnston Canyon angehalten. Unsere Wanderung führte uns zu einem ziemlich schönen Wasserfall inmitten des Banff Nationalparks.                                                                       Der nächste Tag war mein absolut liebster Tag. Wir haben uns morgens auf den Weg zur Gondel, die auf den Sulphur Mountain führt, gemacht. Nachdem wir noch ein kleines Sandwich von Tim Hortons gefrühstückt hatten, haben wir uns zu fünft in eine Gondel gesetzt und sind den Berg hochgefahren. Ich dachte, der Ausblick könnte gar nicht schöner werden, aber da hatte ich mich getäuscht! Wir hatten unglaublich viel Glück mit dem Wetter, sodass wir, als wir oben auf dem Berg angekommen waren, die Aussicht auf unzählig viele Berge genießen konnten. Neben Bergen, Flüssen und Wäldern habe ich auch noch Bergziegen, Streifenhörnchen und Murmeltiere gesehen. Unser nächste Stop am Samstag war wohl die größte Überraschung. Wir haben an einem See angehalten und sind in einen Schneesturm am 28. Mai geraten.  Nach circa 10  Minuten war wieder blauer Himmel und Sonnenschein und unser Tour-Guide erklärte uns, dass diese Wetterumschwünge typisch für die Rocky Mountains sein. Canada ist ja bekannt für die unzähligen Seen und wie könnte es anders sein; wir haben am Peyto  Lake angehalten. Ich habe noch nie einen so schönen See gesehen, das Wasser ähnelte der schönsten türkis-blauen Farbe die man im Wasserfarbenkasten finden kann. Die Sonne hat den strahlend blauen See noch schöner erscheinen lassen und ich kann immer noch nicht glauben, einen so schönen See gesehen zu haben. Ein weiterer Punkt auf unserer To-Do-Liste war der Athabaska Gletscher. Ich kann jetzt ganz offiziell behaupten, dass ich auf einem echten Gletscher stand und dass ich Minus-Grade Ende Mai miterlebt habe. Es war echt verdammt kalt dort oben und das trotz Sonne und 3 Pullis übereinander. Am Sonntag stand unsere Heimreise im Vordergrund, aber dennoch haben wir ein ganz besonderes Tier beobachten dürfen, dass es in Deutschland in keinem Wald zu finden gibt. Wir saßen zu zehnt in Speed-Booten und haben auf dem Fluss eine Bären-Safari unternommen. Wir haben nach geduldigem Warten tatsächlich einen Schwarzbären in freier Wildbahn sehen können, was total beeindruckend war! Dieser Trip war ein voller Erfolg und ich bin so froh, dabei gewesen zu sein!  
Bilder werden später in den passenden Ordner hinzugefügt und auch den nächsten Blog-Eintrag gibt es schon heute Abend (meine Zeit)... ich schlafe gerade fast ein, deshalb kann ich doch nicht über die zwei anderen Themen schreiben (siehe Überschrift) aber der Post kommt nachher.

Montag, 9. Mai 2016

8 Wochen

Es ist tatsächlich schon 8 Wochen her, seitdem ich hier bei meiner Gastfamilie eingezogen bin!
Es dauert tatsächlich nur noch 8 Wochen, bis ich hier bei meiner Gastfamilie ausziehe!
Ich habe meinen ersten Eintrag gepostet, als ich wusste, dass es noch 56 Tage dauert, bis ich im Flugzeug nach Vancouver sitzen würde.
 Diesen Eintrag poste ich mit dem Wissen, dass es noch genau 56 Tage dauert, bis ich im Flugzeug nach Frankfurt sitzen werde. 
 Ich habe meine Stimmung, meine Gefühle und meine Erlebnisse der vergangenen 8 Monate geschildert.
Auf diesem Blog habe ich in fast 30 Blogposts meine Stimmung, meine Gefühle und meine Erlebnisse der vergangenen 8 Monate geschildert.
 Jetzt bin hier in Canada, seit etwa genau 56 Tagen, das sind keine 8 Monate, aber schon 8 Wochen.
Jetzt bin ich hier in Canada, noch etwa genau 56 Tage, das sind leider keine 8 Monate, aber noch 8 Wochen.
Diese 8 Wochen fühlen sich einerseits an wie 8 Monate, aber andererseits denke ich manchmal, dass ich gerade erst angekommen bin.
Diese letzten 8 Wochen werden sich hoffentlich anfühlen wie 8 Monate, aber eigentlich denke ich, dass ich gerade erst angekommen bin.
 Ich habe in dieser Zeit schon unglaublich viel erlebt, neue wundervolle Menschen getroffen und mich selbst besser kennengelernt.
Ich werde in der nächsten Zeit hoffentlich noch unglaublich viel erleben, viel Zeit mit den nicht mehr neuen, aber immer noch wundervollen Menschen, die ich getroffen habe, verbringen und mich weiterhin besser kennen lernen.
 Man kann nur von einem Privileg sprechen, wenn man versucht sein Auslandsaufenthalt zu beschreiben.
Ich kann weiterhin nur von einem Privileg sprechen, wenn ich versuche, mein Auslandsaufenthalt zu beschreiben.
 Eine einzigartige Möglichkeit, die nicht jeder bekommt, um die Welt und den Wert des Lebens mit anderen Augen zu sehen. 
Eine einzigartige Möglichkeit, dich ich glücklicherweise bekommen habe, um die Welt und den Wert des Lebens mit anderen Augen zu sehen.
Ich bin so dankbar, dass ich das alles erleben darf. 
Ich bin so dankbar, dass ich das alles erleben durfte und noch erleben darf.
Es gab schon mehrere Tiefs, aber eben auch immer Hochs, in meiner Zeit in Canada.
Es gab vor allem am Anfang mehrere Tiefs, aber seit langem zum Glück auch immer Hochs, in meiner Zeit in Canada.
 Als es noch 56 Tage dauern sollte, bis ich nach Canada fliegen sollte, habe ich auch von den aller verschiedensten Gefühlslagen berichtet und ich kann euch sagen, dass sich der Zustand bis jetzt noch nicht verändert hat.
Jetzt soll es noch 56 Tage dauern, bis ich nach Deutschland fliege und ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich dachte, dass sich die Sache mit den Gefühlslagen jemals in Luft auflösen würde. Ich kann euch hiermit sagen, dass sich der Zustand bis jetzt noch nicht verändert hat.

[Ok, das ist jetzt zwar ein Tag später hinzugefügt, aber mir ist vorhin aufgefallen, dass ich genau gestern vor einem Jahr meiner Mutter erzählt habe, dass ich ins Ausland möchte...:D. Das musste einfach noch hinzugefügt werden, weil irgendwie alles so am gleichen Tag passiert ist.]
("8 Wochen" Blogeintrag vom 23. Oktober 2015) ("8 Wochen" Blogeintrag vom 9. Mai 2016)


Mittwoch, 4. Mai 2016

Vom verflogenen April bis zur Dankbarkeit

Ich melde mich auch mal wieder. Letzten Monat kam leider gar kein Post online und das tut mir wirklich Leid, aber ich habe bestimmt 8 mal angefangen, einen Eintrag zu schreiben, bin allerdings mittendrin immer wieder hängengeblieben. Ich weiß nicht, ob es eine richtige Schreibblockade war oder nur die Angst, euch damit zu langweilen, dass ich mal wieder über die vergehende Zeit schreibe. Der April war mehr oder weniger ereignisreich, gleich am Anfang habe ich mich mit einer Freundin getroffen und wir haben zusammen für eine Mathearbeit gelernt und das war das erste mal in meinem Leben, dass ich das Thema anscheinend so gut verstanden hatte, dass ich es auch auf Englisch erklären konnte. Danach habe ich mich mit einer anderen Freundin getroffen und wir haben zusammen eine zweistöckige Schokoladentorte gebacken, da wir später auf dem Geburtstag einer chinesischen Freundin eingeladen waren. Es  gab unendlich viel chinesisches Essen, das alles ihre Mutter, die hier mit ihr wohnt, gemacht hatte. Außerdem hat die Musical-Klasse meiner Schule ihre Auftritte alle im April gehabt und ich habe mir die Vorstellung natürlich nicht entgehen lassen  wollen. Gemeinsam mit einigen Freunden sind wir dann abends in der Sporthalle gewesen und wir haben uns das Musical angeschaut, was echt unglaublich toll war, natürlich auch, weil viele Klassenkameraden und Freunde wichtige Rollen übernommen hatten. Der April war ein unglaublich warmer Monat, fast schon zu warm an einigen Tagen, was zu Spaziergängen zu Dairy Queen, wo eine Freundin von mir arbeitet, oder zu Verabredungen bei Starbucks nach der Schule geführt hat. Am 20. April war es 30 Grad heiß und da war ich natürlich sehr froh, mich nachmittags mit Maddie und Eli beim neuen Bubble Tea Laden an unserer Schule zu erfrischen. Danach haben wir uns noch Potato Wedges im Supermarkt gekauft und sind dann zurück zur Schule gelaufen, um uns dort mit zwei weiteren Freunden auf die Bänke im schattigen Waldstück zu setzen und einfach nur zu reden. Im Englischunterricht haben wir Romeo & Juliet gelesen und einen Essay darüber geschrieben. In Socials habe ich in letzter Zeit alles über die Canadian Pacific Railway gelernt, wir haben eine Gruppenpräsentation über British Columbia und den Zusammenschluss mit Canada gehalten und wir haben eine Pizza-Party mitten im Unterricht veranstaltet. Sportunterricht haben wir im Moment immer draußen und neben den üblichen Loops, die wir rennen müssen, spielen wir Frisbee, Capture the flag und Manhunt im Wald, was in meiner PE Klasse so unheimlich viel Spaß macht. Letzte Woche gab es wieder die Urkunden für die Schüler, die es auf die Honor Roll geschafft haben und auch ich hatte im zweiten Term wieder einen Durchschnitt von mehr als 80%. Am Wochenende war ich mit Karla in Vancouver, nachdem wir hier im Garten selbstgemachte Waffeln gefrühstückt hatten. Wir haben das traumhafte Wetter ausgenutzt, indem wir einen einen Spaziergang um den Stanley Park gemacht haben. Abends waren wir dann noch mit Hannah und ihrem Freund bei White Spot essen. Heute hatte ich in der ersten Stunde eine weitere Socials Präsentation, danach hatte ich eine Mathearbeit, die nur mittel gut gelaufen ist und in den letzten beiden Stunden hatte ich French Immersion und English.

Es ist so verrückt, dass man jetzt sogar jede Stunde von den Lehrern informiert wird, wie viele Stunden man noch in der Klasse haben wird bis zum Schuljahresende beziehungsweise bis zu den Provincials. In exakt 2 Monaten werde ich irgendwo zwischen Canada und Deutschland herumfliegen und als wir gestern und heute auf dieses Thema zu sprechen kamen, hörte ich : "Nein Paula, du kannst nicht einfach weggehen! Du bist ein Teil von uns, du bist schon richtig kanadisch, ich vergesse immer, dass du aus Deutschland kommst. Ich kann hier nicht mehr ohne dich leben, ich weiß nicht, wie das war" und in solchen Momenten habe ich Tränen in den Augen, die am liebsten heraus kullern würden. Ich bin so glücklich, so gute Freunde kennengelernt zu haben und auch ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben. Gestern habe ich nach dem Abendessen noch ewig mit meiner Mom geredet und sie hat mich gefragt, was ich an meinem Jahr hier am besten gefunden habe und anstatt mit einer Sache zu antworten, habe ich ihr die letzten 8 Monate und ein paar Tage zusammengefasst, da echt alles ein total wichtiger Teil meines Traums, der Wirklichkeit geworden ist, ist!

Samstag, 26. März 2016

99 Tage sind noch übrig

Ich kann mich noch ganz genau an die ersten Monate hier erinnern. Ich habe  am 5. Dezember einen Post veröffentlicht, in dem ich geschrieben habe, dass ich schon 100 Tage in Canada bin. Der Tag war für mich vergleichbar mit einem Feiertag, da ich mich so gefreut habe, dass ich es geschafft hatte so lange ohne große Probleme zurecht zu kommen.Es kam mir irgendwie wie eine ewig lange Zeit vor, bis ich tatsächlich 100 Tage hier war und trotzdem ist sie einfach so verflogen.
 Jetzt weiß ich wie schnell 100 Tage vergehen und es ist unglaublich komisch, dass ich in 99 Tagen im Flugzeug sitze und in 100 Tagen wieder in Deutschland sein werde.
Gerade in den letzten zwei Wochen habe ich mich ein paar mal gefragt, ob ich etwas falsch mache, da ich meine Ferien leider hauptsächlich alleine verbracht habe. Aber warum? Es sind doch Ferien und eigentlich müsste jeder Zeit haben, in Deutschland schaffe ich es doch auch mich mehr als einmal mit Freunden zu treffen, wenn ich nicht im Urlaub bin natürlich. Genau das ist der Punkt; grob die Hälfte meiner Freunde waren bzw. sind gar nicht in Canada, da sie mit ihren Familien im Urlaub sind. Es gibt natürlich auch einige, die zwar in Canada sind, aber ihre Großeltern besuchen gehen, oder die Familie zusammen Zeit verbringt und dann gibt es noch andere Freunde. Meine Freunde hier haben ja auch noch andere Freunde. Freunde mit denen sie noch enger befreundet sind und mit denen sie ihrer "Restzeit", die neben dem Urlaub noch bleibt, lieber verbringen wollen als mit mir und das kann ich ihnen ja eigentlich auch nicht übel nehmen, da sie diese einfach schon länger kennen und beste Freunde sind. Ich wollte nur mal gesagt haben, dass eben nicht alles so einfach ist mit den Freundschaften hier, da man in 7 Monaten nicht eine super enge Beziehung zu Leuten aufbauen kann, die man davor noch nie in seinem Leben gesehen hat, oder zu mindest ich habe das nicht geschafft. Am Mittwoch habe ich mich aber mit Faith getroffen und dann sind noch spontan Ashley und deren Freundin Annika, die auch echt nett ist, vorbei gekommen. Wir haben zusammen gebacken und viel gelacht und das war ein wunderschöner Tag.
Ich glaube, dass das etwas ist, das ich gelernt habe. Ich muss mich mehr über die kleinen Dinge freuen, über schöne Augenblicke, über Sonnenstrahlen, die die Regentropfen glänzen lassen.





Freitag, 18. März 2016

Term 2 ist vorbei, Basketball und endlich Spring Break

Der zweite Term ist zu Ende und es gab auch schon die Report Card, das Zeugnis. Dieser Term war bei mir nicht ganz so gut wie der erste, aber ich bin trotzdem noch sehr zufrieden. Das einzige Fach was echt nicht gut ist, ist English, aber sogar einige Muttersprachler bestehen den Kurs meines Englischlehrers nicht, aber ich habe ihn ja zum Glück gerade so bestanden.
  • Francais Langue Seconde-Immersion 11: A mit 86% (davor A mit 86%)
  • English 10: C- mit 52% (davor C+ mit 67%)
  • Mathematics 10 Foundations: B mit 79% (davor B mit 78%)
  • Physical Education 10: B mit 77% (davor B it 76%)
  • Studio Arts 11; Ceramics and Sculpture: A mit 92% (davor A mit 100%)
  • Science 10: A mit 94% (davor A mit 96%)
  • Social Studies 10: B mit 84% (davor A mit 88%)
  • ELL English Language Development-Level 3: A mit 91% (davor A mit 95%)
Letzte Woche Mittwoch haben die Endspiele der Basketball Provincials angefangen und da unsere Senior Boys so weit gekommen waren, wurde ein kleiner Ausflug für interessierte Schüler angeboten. Ich wollte mir das Spiel natürlich nicht entgehen lassen, sodass ich am Mittwoch dann die letzte Schulstunde und noch einen Teil meines Nachmittages im Langley Events Center damit verbracht habe, unsere Senior Boys anzufeuern. Zum Glück konnten sie dieses und noch ein weiteres Spiel für sich entscheiden, da sie damit die Möglichkeit hatten, ihr Können im Halbfinale der Championships gegen die Kelowna Owls unter Beweis zu stellen. Leider haben sie die Mannschaft, die in der gesamten Saison noch keine Niederlage hatte, nicht schlagen können. Am Samstagabend war ich dann erneut mit Freundinnen im Langley Events Center und das Spiel um Platz 3 war unglaublich spannend. Im Endeffekt haben, denke ich, nur die Zurufe und der Applaus dazu geführt, dass unser Senior Boys Team, die Walnut Grove Gators, das Spiel mit 2 Punkten Vorsprung gewonnen hat und damit einen mehr als verdienten 3. Platz in den BC Senior Boys Basketball Championships belegt hat. Im Anschluss habe ich mir dann noch das Finale angeschaut und die Sieger der Saison sind - wie könnte es anders sein- die Kelowna Owls, die mit einem deutlichen Vorsprung gewonnen haben. 

Jetzt habe ich gerade Spring Break und muss erst in zwölf Tagen in die Schule. Die ersten Tage habe ich mit ausschlafen, mit meiner Family spazieren gehen und mit ausruhen verbracht. Gestern war ich mal wieder in Vancouver Downtown shoppen. Da das Wetter im Moment so unglaublich gut ist, bin ich auch noch ein bisschen spazieren gegangen und ich  habe einige Fotos gemacht. Mein Lieblingsmotiv waren eindeutig die Kirschblüten! Ich liebe den Frühling und bin gleich viel glücklicher, wenn ich morgens die Vögel zwitschern höre, wenn die Sonne wieder scheint und damit dem Regen zu mindest für ein paar Tage besiegt, wenn es endlich wieder länger hell ist und wenn es in den Straßen durch all die blühenden Bäume wieder bunter wird. 

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